Solarwirtschaft drängt Wirtschaft zu Speicher-Ausbau bis 2030
Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Energiewende fordern Vertreter der Solarwirtschaft klare Ausbauziele für Batteriespeicher bis 2030. Der Bundesverband Solarwirtschaft mahnt zur Beschleunigung regulatorischer Verfahren und sieht Batteriespeicher als elementaren Baustein für eine stabile, unabhängige Energieversorgung – zum Nutzen von Wirtschaft und Verbrauchern.
Hintergrund & Einordnung
Angesichts steigender Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wächst der Bedarf an Speichermöglichkeiten rapide. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) fordert deshalb ein gesetzlich verankertes Ziel von mindestens 100 GWh Speicherkapazität bis 2030. Derzeit stehen laut BSW etwa 23 GWh zur Verfügung – ein Vielfaches davon sei für ein stabiles Netz jedoch zwingend erforderlich. Die Forderung wurde im Rahmen der Handelsblatt-Konferenz „Energiespeicher 2025“ vorgestellt und trifft auf breite Zustimmung innerhalb der Branche.
Auswirkungen auf Markt & Unternehmen
Für Unternehmen aus der Speicherbranche eröffnet sich ein enormes Wachstumspotenzial. Netzbetreiber, Industrie und Projektentwickler sehen in Batteriespeichern neue Geschäftsmodelle und Effizienzpotenziale. Auch Mittelständler profitieren von der Möglichkeit zur Eigenversorgung mit Strom und der Entlastung durch niedrigere Netzentgelte. Die Nachfrage nach Lösungen für Multi-Use-Anwendungen steigt, was Investitionen in F&E und Infrastruktur begünstigt. Gleichzeitig wirkt sich ein leistungsfähiger Speichersektor stabilisierend auf den Strommarkt und die Börsenpreise aus.
Chancen & Risiken
Die Chancen sind vielfältig: Batteriespeicher verringern den Bedarf an fossilen Reservekraftwerken, stärken Versorgungssicherheit und mindern Abregelungsverluste. Allerdings hemmen langwierige Genehmigungs- und Anschlussprozesse den Hochlauf. Laut BSW wünschen sich über 60 % der Speicherunternehmen eine Vereinfachung und Digitalisierung der Netzanschlussverfahren. Ohne politischen Willen droht der Markt hinter seinen Möglichkeiten zurückzubleiben. Die Branche fordert deshalb rechtssichere Rahmenbedingungen, etwa über verbindliche Netzinformationen und privilegiertes Baurecht für Speicherprojekte.
Fazit
Speicherlösungen sind weit mehr als technologische Ergänzungen – sie haben sich zum konjunkturellen Treiber der Energiewirtschaft entwickelt. Der geforderte Kapazitätsausbau bis 2030 ist ambitioniert, aber notwendig, um die Industrie mit stabiler Energie zu versorgen und Investitionen anzuschieben. Politik und Wirtschaft stehen in der Verantwortung, strukturelle Blockaden rasch zu lösen. Nur so lässt sich das volle Speicherpotenzial zur Entlastung von Unternehmen und Stromnetz nutzen.
- Wirtschaftlicher Schub durch beschleunigten Speicherausbau
- Unternehmen fordern besser planbare Netzanschlüsse
- Stabile Strompreise durch marktorientierte Speicherstrategien
- Politik soll Energie- und Standortpolitik verknüpfen